Die im Westen wegen des Zielbahnhofs Lhasa-Bahn, auch Tibet-Bahn, in China Qinghai-Tibet-Bahn, bzw. Qingzang-Bahn genannte eingleisige, teilweise elektrifizierte Eisenbahnstrecke in der Volksrepublik China verbindet Xining, die Hauptstadt der Provinz Qinghai, mit Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebietes Tibet. Die Gesamtstrecke verläuft über 1956 km. Sie weist mehrere Weltrekorde auf: Mit einem Scheitelpunkt von 5.072 Metern ist sie die höchstgelegene Bahnstrecke der Erde (255 m höher als die Peruanische Zentralbahn),[1] der Neue Guanjiao-Tunnel ist mit 32.600 Metern der längste Eisenbahntunnel des chinesischen Schienennetzes und mit 160 km/h zulässiger Geschwindigkeit gleichzeitig der am schnellsten befahrbare Punkt der Bahnstrecke. Die Stecke Xining-Lhasa dauert 2015 ca. 17 Stunden.

An ihr liegen ebenfalls der höchstgelegene Bahnhof der Welt (Tanggula, 5.068 m) und der höchstgelegene Tunnel der Welt (4.905 m). Die Lhasa-Bahn ist eines der grössten Eisenbahnbauprojekte, die im 21. Jahrhundert fertiggestellt wurden. Am 15. August 2014 wurde eine 253 km lange Bahnstrecke Lhasa–Xigazê als Verlängerung in die zweitgrösste Stadt Tibets Xigazê in Betrieb genommen.

Personenverkehr

Die Personenzüge bestehen aus zwei Lokomotiven (ursprünglich drei, dies wurde aber aufgegeben) mit 16 Wagen einer besonderen Bauart für die Tibet-Bahn. Züge bieten jeweils Platz für 930 Reisende. Sie führen in der Regel je einen Schlafwagen 1. Klasse („Soft Sleeper“), einen Speisewagen und einen Packwagen. Die übrigen Wagen bestehen etwa je zur Hälfte aus Schlaf- und Sitzwagen der 2. Wagenklasse. Eine elektronische Anzeige in den Wagen zeigt die aktuelle Höhe sowie die Geschwindigkeit des Zuges an. Dieses System wird allerdings nicht immer aktiviert, ebenso wie das bordeigene Video-Programm. Pro Wagen gibt es im Durchgangsbereich zentrale Waschbecken sowie eine Hocktoilette. Die Ausstattung der Wagen ist im Übrigen unterschiedlich komfortabel:

Aufgrund einer Fahrt auf teilweise über 5.000 m besteht die hohe Gefahr der Höhenkrankheit (AMS). Aus diesem Grund werden ab einer Höhe von etwa 3.000 Metern Düsen eingeschaltet, die im Gang und den Abteilen zusätzlich Sauerstoff in die Wagen blasen - jedoch verringert dies das Risiko an AMS zu erkranken nur teilweise, weshalb es ratsam ist, sich bereits vorher auf einer entsprechenden Höhenlage zu akklimatisieren. Nach offizieller Aussage werden die Züge zudem von medizinischem Personal begleitet. Jeder Fahrgast muss vor der Fahrt ein Formular unterzeichnen, dass er körperlich und psychisch gesund ist.

Zug zwischen Yangpachen und Lhasa, kurz vor der Fertigstellung der Strecke

Die Fahrt von Golmud nach Lhasa dauert vierzehn (reine Fahrzeit zwölf) Stunden. Von Peking kommend benötigt der Zug 43 Stunden. Zwischen Golmud und Lhasa hält der Zug an mehreren Bahnhöfen.

Die Abteile / Zimmer

Soft Sleeper

Vier-Bett-Abteil (zwei Doppelstockbetten) mit Sauerstoffdüse an einem Bettende, Leselampe und kleinem Bildschirm am anderen Ende. Dazu Kopfkissen, Bettwäsche, zentraler Tisch und Kabinentür.

Hard Sleeper

Sechs-Bett-Abteil (zwei Dreistockbetten) mit schmaleren Betten und Steckdosen nur auf dem Gang.

Seat

Sitzplätze in der Anordnung 2+3.