1. Tag Bella Toscana!
Nach einem kurzen Flug lande ich in Florenz. Schon im Flugzeug lerne ich meine ersten Mitreisenden kennen – scheinen alle sehr nett zu sein und sind genau so enthusiastisch wie ich. Von Florenz aus fahren wir mit dem Bus eine knappe Stunde bis Lucca. Unser zauberhaftes Hotel Residenza Lucca, in dem wir für drei Übernachtungen logieren, liegt mitten in der Altstadt. Die Vorfreude wächst. Wie gut, dass uns unser Reiseleiter gleich eine kurze Einführung gibt und wir uns dann auf unsere E-Bikes schwingen können. Im Abendlicht drehen wir begeistert eine erste Runde unter den Platanen entlang der mächtigen Stadtmauern und lernen uns bei dem ersten gemeinsamen Abendessen besser kennen.
2. Tag Pisa und der Platz der Wunder
Nur 30 km sind es von Lucca bis Pisa – und das Radeln mit elektronischer Unterstützung ist ein Kinderspiel. Die grünen Hügel der Toskana leuchten im Sonnenlicht, der Duft von Thymian und Lavendel kitzelt die Nase. Und dann taucht sie vor uns auf – die Piazza di Miracoli. Ein wunderbares Ensemble mit Dom, Baptisterium und natürlich dem Schiefen Turm von Pisa, der tatsächlich noch schiefer ist als in meinen kühnsten Träumen. Auch ein Bummel durch die alten Gassen der quirligen Universitätsstadt ist Teil meiner persönlichen Pisa-Studie. Einige besonders Enthusiastische radeln zurück nach Lucca – ich nehme bequem den Zug. Man soll ja nicht gleich zu Anfang übertreiben ...
3. Tag Von Villa zu Villa
Wie Diamanten eines Diadems zieren herrliche Villen und Landgüter das Umland von Lucca. Und die prächtigsten nehmen wir unter die Lupe – auf unserer heutigen E-Bike-Etappe (ca. 30 km). Die Villa Torigiani, das persönliche Versailles eines Adligen, besuchte einst sogar Königin Elisabeth I. Die Villa Mansi liegt nicht nur in einem zauberhaften Park, sondern bietet in ihrem Inneren auch ein Feuerwerk wertvoller Malereien. Nicht weniger idyllisch liegen die Villa Reale, einst im Besitz von Napoleons Schwester Elisa, und die weisse Villa Grabau. Der ganze Tag wirkt wie eine Zeitreise in die Vergangenheit – bequem per Rad!
4. Tag Florenz – Wiege der Renaissance
Die Kulturmetropole Florenz muss man einfach gesehen haben. Mit dem Zug geht es heute Morgen in die Hauptstadt der Toskana, die einem einzigen Freiluftmuseum gleicht. Auf einem Stadtrundgang tauche ich ein in die Welt der Medici, von Galileo Galilei, Leonardo da Vinci und Michelangelo. Anschliessend bummeln wir noch ein wenig in eigener Regie über Plätze und Märkte, bevor wir am Nachmittag eine knappe Stunde mit dem Bus südwärts ins berühmte Weinbaugebiet Chianti fahren. Unser gemütliches Hotel Albergo Giovanni da Verrazzano liegt direkt am alten Marktplatz von Greve. Ein wunderschöner Tag, aber ich habe mein E-Bike vermisst. Das wird sich morgen ändern.
5. Tag Mit dem Rad durch das Val d’Elsa
Die heutige Rad-Etappe (ca. 56 km) durch das Val d’Elsa bietet Toskana-Panoramen wie aus dem Bilderbuch: Das Dörfchen Radda thront inmitten von Olivenhainen und Pinienwäldern hoch auf einem Hügel, den ich dank E-Bike spielend erklimme. Wir bewundern uralte Kirchen und Burgruinen in Castellina und fahren durch die endlosen grünen Weinterrassen von Poggibonsi. Am Nachmittag geniessen wir toskanische Spezialitäten und Weine, bevor uns eine geruhsame Nacht im charmanten Hotel La Vecchia Cartiera erwartet.
6. Tag San Gimignano – Manhattan des Mittelalters
35 km radeln wir heute über Kurven bergauf und bergab durch die Berge der südlichen Toskana – Grün in allen Nuancen und dann auch noch dieser Duft! Ich habe wunderbar geschlafen und lasse mir den lauen Fahrtwind um die Nase wehen. So macht Radfahren Spass! Plötzlich reiben wir uns die Augen: Wie eine Fata Morgana tauchen am Horizont die steilen Türme von San Gimignanoauf. Um das Manhattan des Mittelalters ranken sich zahlreiche Sagen und Legenden. So wuchs einst der Teufelsturm wie von Zauberhand ohne menschliches Zutun immer höher in den Himmel. Was für ein magischer Ort!
7. Tag Siena, Perle der Toskana
Mit dem Bus schaukeln wir gemütlich durch die Toskana bis nach Siena. Hier bestaunen wir die älteste Bank der Welt und einen der schönsten Plätze Italiens: die halbrunde Piazza del Campo, Schauplatz des seit dem Mittelalter ausgetragenen Pferderennens Palio di Siena. Nicht weniger beeindruckend: der schwarz-weisse Marmor-Dom. Zurück in unserem Hotel im Val d’Elsa erwartet uns ein stimmungsvolles Abschiedsessen in geselliger Runde. Top-Thema: Wohin geht die nächste E-Bike-Reise?
8. Tag Arrivederci, Italia!
Ganz schön schwer fällt mir der Abschied von unserem Reiseleiter, meinen Mitreisenden und diesem wunderschönen Fleckchen Erde. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich hierher zurückkehre. Aber jetzt geht es erst einmal zum Flughafen von Florenz und zurück in die Heimat.