Nach einer angenehmen Anreise treffe ich meine Mitreisenden am Flughafen der Hauptstadt Podgorica, wo wir von unserer Reiseleitung herzlich begrüsst werden. Bei bestem Wetter fahren wir gemeinsam in die Schwarzen Berge, die dem Land Montenegro seinen Namen gaben. Unser Ziel inmitten der beeindruckenden Berge ist der kleine Ferienort Zabljak, der höchstgelegene Ort des Landes. Wir atmen frische Bergluft und geniessen für einen Moment die wunderbare Aussicht. Noch einmal tief einatmen, denn gleich können wir eine erste kleine Runde auf den motorisierten Drahteseln drehen, um ein Gefühl für das flotte Zweirad zu entwickeln. Beim Abendessen sitzen wir gemütlich zusammen und lernen uns kennen.
Nach dem Frühstück schwingen wir uns aufs E-Bike und erkunden die traumhafte Bergregion am Durmitor-Massiv. Wir radeln zum berühmten Schwarzen See in 1.400 m Höhe und dann weiter durch grüne Bergwiesen zu den mittelalterlichen Grabsteinen der Bogomilen, auch Stećci genannt. Ich kann mich gar nicht satt sehen, so perfekt sind die Bilder Tages: leuchtende Gipfel über türkisfarbenen Geltscherseen und dichte, immergrüne Wälder von blühenden Wiesen umrahmt. Auf unserer 35 km langen E-Bike-Etappe besuchen wir auch eine Manufaktur für Heilkräuter, in der uns sachkundig und unterhaltsam die magischen Gewächse dieser Region nähergebracht werden. Wieder in Zabljak angekommen, nutze ich das schöne Wetter und radle mit einigen meiner Mitreisenden ganz leicht auf langen Serpentinen zur talüberspannenden Brücke Tara.
Am Vormittag geniessen wir die herrlich klare Bergluft noch einmal in vollen Zügen. Auf 1.900 m Höhe starten wir unsere fantastische Panorama-Tour mit dem E-Bike durch die atemberaubende Bergwelt des Durmitor-Gebirgsmassivs – was für wunderbare Aussichten! Nach einer gemütlichen Mittagspause vor einer malerischen Berghütte geht es mit dem Begleitbus in Richtung Süden. Bei Danilovgrad besuchen wir die Eselfarm von Martinici. Ich staune: 30 dalmatinische Esel verbringen hier ihren Lebensabend. Einst gab es viele dieser Tiere, heute sind sie vom Aussterben bedroht. Ich bin tief beeindruckt von den Leistungen der Tierschützer und merke gar nicht, dass wir schon an Podgorica vorbeigefahren und das Dorf Virparzar am Skutarisee erreicht haben. Hier beziehen wir unsere privaten Appartments in Vida’s House. Später zum Abendessen probiere ich leckeren Fisch aus dem grössten See des Balkans. Am besten schmeckt er mir mit einem guten Schluck des lokalen Weins Vranac und dem Sonnenuntergang am See.
Auf kleinen, wunderschönen Nebenstrassen radeln wir mit Rückenwind durch winzige Siedlungen am Ufer des Skutarisees. Bald erreichen wir den malerischen Fluss Rijeka Crnojevica, der sich träge seinen Weg durch üppig bewachsene Hänge zum Skutarisee bahnt. Wir folgen dem mäandernden Fluss, der dunkelblau aus grünen Wasserpflanzen hervorblitzt und erreichen das gleichnamige Dorf Rijeka Crnojevica. Irgendwie fühle ich mich hier wie am Ende der Welt angekommen. Unsere Mittagspause verbringen wir an der Alten Brücke. Ausgeruht geht es weiter zum Pavlova Strana, einem der schönsten Aussichtspunkte über den Skutarisee. Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer zu unserem heutigen Etappenziel, einem kleinen Weingut. Nach einer kleinen Einführung in den regionalen Weinbau freue ich mich auf eine weitere Kostprobe des Vranac, zu der uns lokale Spezialitäten gereicht werden. Der Bus bringt uns am Abend in die alte montenegrinische Hauptstadt Cetinje, in der wir heute übernachten.
Zu Fuss und mit sachkundiger Begleitung durchstreifen wir die historische Altstadt von Cetinje und hören von der turbulenten Geschichte des kleinen Landes. Ich überlege, ob ich im Anschluss mit einigen Mitreisenden die 16 Kilometer langen Serpentinen zum Mausoleum Petar II. auf den Berg Jezerski Vrh hinauf radle. Ich entscheide mich jedoch, für die gemütliche Fahrt mit dem Bus. Oben angekommen geniessen wir alle den fantastischen 360-Grad-Panoramablick auf ganz Montenegro! Die E-Bikes stehen bereit, denn von hier aus soll es nur noch bergab gehen. Schon bald erreichen wir die dramatische Serpentinenstrasse, die hinunter bis vor die Stadtmauer der Altstadt von Kotor führt. Was für eine rasante Fahrt! Immer wieder halten wir an, um die Bremsen abzukühlen und ganz nebenbei die fantastische Aussicht auf eine der schönsten Landschaften des Balkans zu geniessen. Am südlichsten Fjord Europas angekommen steht uns der Rest des Tages zur freien Verfügung.
Unser heutiges Ziel ist der Weg: Wir radeln um das innere Becken der Boka. So nennen die Einheimischen die weit verzweigte Bucht von Kotor, die sich wie ein Fjord zwischen dunkel schimmernde Berge schmiegt. Ich habe schon gesehen, dass unsere Strecke meist unmittelbar am Ufer entlangführt, teilweise aber auch auf der Hauptstrasse. Schnell sind wir an der Verige-Meerenge angekommen und setzen mit der Fähre über. Wir radeln durch kleine Orte mit ihren strahlend weissen Steinhäusern mit ziegelroten Dächern. Palmen, Zypressen und knorrige Olivenbäume begleiten unseren Weg und spiegeln sich in der blauen Adria. Schon bald erreichen wir Perast, ein schmuckes Städtchen mit zwei vorgelagerten Klosterinseln. Diese erreichen wir mit einem kleinen Boot. Später geniessen wir unser Mittagessen an der Uferpromenade. Die schöne Aussicht gibt es gratis dazu. Entlang einer verkehrsarmen, ruhigen Uferstrasse fahren wir entspannt zurück nach Kotor. Abends bummeln wir durch die schmalen, versteckten Gassen der Altstadt und tauchen ein wenig in ihre Geschichte ein. Einige von uns steigen hinauf auf die Festung, um den schönen Blick auf die Bucht in der Abendstimmung einzufangen.
Mit einer Bootstour verabschieden wir uns von Kotor. Wir kreuzen über das azurblaue Wasser und nehmen Kurs auf die Halbinsel Lustica. Im Hafen eines kleinen Dorfes stehen unsere E-Bikes schon startklar bereit. Auf den kleinen, ruhigen Strassen, vorbei an verschlafenen Dörfern und mit schönen Aussichten auf die Adria macht das entspannte Radeln uns richtig Spass! Im Dorf Mrkovi werden wir von Familie Moric in ihrer Bio-Olivenöl-Farm schon erwartet. Stolz werden uns die 1000 alten Bäume gezeigt, ehe wir von den Produkten der Farm kosten. Kaufen dürfen wir auch. Viel zu schnell vergeht die Zeit auf unserer letzten Strecke, die wir in Montenegro mit dem E-Bike unterwegs sind. Am langgezogenen, gelben Sandstrand Jaz ist sie zu Ende. Bei schönem Wetter mit einem erfrischenden Bad in der Adria. Von hier aus ist es mit dem Bus nicht mehr weit in den bekannten Ferienort Budva. Auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Abschiedsessen spazieren wir über die palmengesäumte Promenade in die Gassen der Altstadt. Gut, dass ich mich entschieden habe, ein paar Tage länger zu bleiben.
Schade, dass diese fantastische Reise schon zu Ende geht! Etwas wehmütig fahren wir zum Flughafen Podgorica und treten die Heimreise an.
Bitte beachten Sie, dass je nach Auswahl der hier aufgeführten zusätzlichen Erlebnisse weitere Reisetage notwendig sind.
Alternativ können auch die im Reiseprogramm inkludierten Standartausflüge entsprechend ersetzt oder gekürzt werden.
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